- FLEX Capital geht Partnerschaft mit den erfolgreichen Seriengründerinnen und Rechtsanwältinnen Kathrin Schürmann und Simone Rosenthal ein, um eine neue RegTech-Gruppe im Bereich Alternative Legal Services zu bauen.
- Das erste Plattform-Investment wird in das Unternehmen lawpilots getätigt. Die Schulungsplattform ist im deutschsprachigen Raum ein führender Anbieter für rechtliche E-Learnings in allen unternehmensrelevanten Bereichen. Hierzu zählen etwa Datenschutz, Compliance, ESG, IT-Sicherheit und übrige regulatorische Anforderungen.
- Die regulatorischen Anforderungen in Europa werden immer komplexer und die Regeleinhaltung damit schwieriger. Dies stellt viele mittlere bis große Unternehmen vor fortwährende Herausforderungen. Es werden dringend adäquate Geschäftsmodelle benötigt, die das enorme Automatisierungspotenzial in der Rechtsbranche heben und die jeweiligen Rechtsabteilungen der Unternehmen entlasten.
- Gemeinsam möchten FLEX Capital und die Gründerinnen von lawpilots in entsprechende rechtliche Geschäftsmodelle investieren. FLEX Capital stellt dafür ein Budget von 60 Millionen Euro zur Verfügung.
Das in Berlin ansässige Unternehmen wurde 2017 von den erfolgreichen Anwältinnen für Technologie- und Datenrecht gegründet und bietet E-Learnings in den Bereichen Datenschutz, Compliance, ESG, IT-Sicherheit und Arbeitsschutz für Mitarbeitende in Unternehmen an.
Das gebootstrappte Unternehmen hat über 1.200 Kunden in Deutschland und Europa. Zu ihnen zählen etwa Audi, AutoScout24, BASF, Deutsche Bahn, Freudenberg, Infineon, Konica Minolta, Siemens, Ströer und Volkswagen. lawpilots konnte im Jahr 2022 über 480 neue Kunden gewinnen. Das Unternehmen beschäftigt 65 Mitarbeitende. Insgesamt bietet lawpilots über 48 verschiedene E-Learnings in 35 Sprachen an und hat damit bereits über 3,5 Millionen Mitarbeitende geschult.
RegTech – ein essenzieller Bestandteil im Alltag stark regulierter Unternehmen
Die Einhaltung zunehmender regulatorischer Anforderungen stellt viele mittlere bis große Unternehmen vor erhebliche Probleme. Zu den einschneidendsten und bekanntesten Gesetzgebungen der letzten Jahre gehört in diesem Rahmen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) aus dem Jahr 2018. Seither sind kontinuierlich weitere Gesetzgebungen in unterschiedlichen Unternehmensbereichen dazu getreten und ein Trend zu übermäßigen Regulierungen ist insbesondere im Technologiebereich erkennbar. Zu den aktuellen Beispielen gehören das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, welches am 1. Januar 2023 in Kraft getreten ist und eine weitere ESG-Regulatorik darstellt, sowie der Cyber Resiliance Act aus September 2022 als zusätzliche Erweiterung der Compliance-Anforderungen im Bereich Cybersecurity. In naher Zukunft wird eine Reihe weiterer Gesetze in Kraft treten. Genannt seien hier nur der Data Act, der Digital Services Act, der Digital Markets Act, der Data Governance Act und der Artificial Intelligence Act.
Jedes Unternehmen ist dazu verpflichtet, die entsprechenden regulatorischen Vorgaben einzuhalten. Andernfalls drohen neben Imageschäden hohe Bußgelder. Im Falle eines Compliance-Verstoßes muss unter Umständen mit kostspieligen Geschäftsunterbrechungen gerechnet werden.
Deshalb stehen Unternehmen vor der besonderen Herausforderung, Mitarbeitende sorgfältig und kontinuierlich zu schulen und ihnen Gefahren, die sich aus einer Verletzung dieser Anforderungen ergeben, nachhaltig transparent zu machen.
Eine Studie von Globalscape unterstreicht, dass Schulungsprogramme zur Datensicherheit einer der zentralen Hebel zur Vermeidung von Compliance-Kosten sind.
„Mit lawpilots helfen wir aktuell mehr als 1200 aktiven Kunden dabei, deren Mitarbeitenden regelmäßig durch 48 Online-Schulungsmodule in mehr als 35 Sprach- und Länderversionen in den vorstehenden Bereichen zu schulen. Insgesamt lernen derzeit bereits mehr als 3,5 Millionen Mitarbeitende den Umgang mit rechtlichen Anforderungen im Unternehmensalltag.“, sagt Philipp von Bülow, Geschäftsführer von lawpilots und führt weiter aus: „Als einer der ersten Anbieter im Markt setzen wir heute den Maßstab für rechtlich-regulatorische E-Learnings und geben Menschen weltweit mehr Sicherheit im Arbeitsalltag.”
„Wir sehen uns mit lawpilots nicht nur inhaltlich als Experten im Bereich rechtlicher E-Learnings, sondern auch als starken RegTech-Anbieter.“ sagt Kathrin Schürmann: „Rechtliche Schulungen sind zu wichtig, um kompliziert zu sein. Unser Produkt wurde nach neuesten lernpsychologischen Ansätzen entwickelt und ist darauf ausgelegt, das Lernen und vor allem das Verstehen der komplexen regulatorischen Inhalte zu gewährleisten. Mit dieser Kombination aus mehrfach ausgezeichnetem Expertenwissen und innovativer Lernmethodik wollen wir uns auch zukünftig von der Konkurrenz abheben.
„lawpilots ist als Pionier in einem rasant wachsenden Markt unterwegs. Die gesetzlichen Anforderungen an Unternehmen und damit der Schulungsbedarf der Mitarbeitenden wird in den kommenden Jahren exponentiell zunehmen.“, sagt Peter Waleczek, Managing Partner bei FLEX Capital und erklärt, „Wir haben mit lawpilots ein starkes erstes Plattforminvestment in dem Bereich RegTech gewählt und werden massiv in die Technologie und das Produkt investieren. Gemeinsam mit den Gründerinnen werden wir lawpilots und weitere RegTech-Unternehmen auf die nächste Wachstumsstufe heben.“
Gründung einer Plattform für Alternative Legal Services im Bereich RegTech
Das Investment in lawpilots ist dabei nur der Beginn einer visionären Zusammenarbeit zwischen Kathrin Schürmann, Simone Rosenthal sowie FLEX Capital. Geplant ist mit dem Kapital auch der Aufbau einer neuen Plattform für Alternative Legal Services mit einem Fokus auf RegTech. Dies macht vor folgendem Hintergrund Sinn:
Kathrin Schürmann und Simone Rosenthal sind Gründungspartnerinnen der renommierten Anwaltsboutique Schürmann Rosenthal Dreyer Rechtsanwälte (SRD). Das hochspezialisierte Team von SRD berät seit Jahren in allen Bereichen des Technologie- und Datenrechts und wurde für die besondere Expertise auf diesen Gebieten mehrfach für den prestigeträchtigen Juve-Award nominiert, welchen sie im Jahr 2020 gewannen.
Auch abseits ihrer etablierten Kanzlei-Boutique haben die Gründerinnen in der Vergangenheit bereits mehrfach ihren unternehmerischen Spürsinn bewiesen und Marktchancen im richtigen Moment genutzt, um eine Reihe von weiteren erfolgreichen Gründungen im RegTech Space zu tätigen. Hierzu gehören neben lawpilots auch die Unternehmensberatung ISiCO, die auf Datenschutz-Zertifizierung, Compliance und Data Governance spezialisiert ist, sowie die Privacy Solution Platform caralegal, die mit ihrem innovativen Legal Workflow das Datenschutzmanagement in Unternehmen automatisiert und rechtssicher flankiert.
Damit haben die Gründerinnen ein Konglomerat aufgebaut, welches den Charakter eines auf „Digital Business“ fokussierten „Full-Service-Anbieters“ hat. Aus dem Zusammenwirken der Bestandteile des Firmen-Konglomerats ergeben sich immer wieder ganz wesentliche Impulse und Rückkoppelungen für Alternative Legal Services.
FLEX Capital ist ein „Next Generation Private Equity Investor“, der von erfahrenen Software-Unternehmern gegründet wurde und gebootstrappten mittelständischen Unternehmen hilft, die nächste Wachstumsstufe zu erreichen. lawpilots ist das erste Investment des im Januar gelaunchten zweiten Fonds in Höhe von 300 Millionen Euro. Dieser enthält erstmalig eine gewerbliche Struktur, die es FLEX Capital ermöglicht, Portfoliounternehmen mit einem eigens aufgebauten 30-köpfigen Expertenteam operativ zu unterstützen, wodurch sich der Investor von vielen anderen Private Equity Fonds unterscheidet.
„Wir erleben den Schmerz der Rechtsabteilungen und Anwaltskanzleien, die täglich mit der fehlenden Digitalisierung im Legal-Bereich und damit einhergehenden Effizienzverlusten sowie dem Fachkräftemangel zu kämpfen haben. Hier sehen wir ein enormes Automatisierungspotenzial und erkennen den Bedarf, Unternehmen durch entsprechende Geschäftsmodelle zu entlasten. Hier setzen wir gemeinsam mit FLEX Capital an. Unternehmen sollen zukünftig durch unser Angebot in der Lage sein, effektiv und schnell auf rechtliche Anforderungen reagieren zu können.”, sagt Simone Rosenthal und führt weiter aus: „Unser neuer Partner ist bekannt dafür, dass er Wachstumsstrategien sehr sauber und mit Augenmaß umsetzt. Bei unseren strategischen Abstimmungen mit FLEX Capital zeigte sich von Anfang an, dass wir mit diesem Partner gemeinsam auf Augenhöhe planen und entscheiden können. FLEX Capital hat uns nicht nur auf professioneller Ebene, sondern vor allem auch auf menschlicher Ebene überzeugt. Wir sind froh, in FLEX Capital den richtigen Partner gefunden zu haben, um diese Vision umzusetzen und gemeinsam zu wachsen.”
„Das Thema Regulatory Compliance und das Potenzial des RegTech-Markts hat uns schon länger fasziniert. Mit Kathrin Schürmann und Simone Rosenthal haben wir nun zwei erfolgreiche und visionäre Unternehmerinnen kennengelernt, die absolute Pioniere in ihrem Bereich sind. Wir freuen uns, dass sie sich aus all ihren Optionen für uns als Partner entschieden haben.”, sagt Christoph Jost, Managing Partner von FLEX Capital und ergänzt: „Gemeinsam möchten wir in dem Alternative-Legal-Services-Markt in einschlägige rechtliche Geschäftsmodelle investieren und stellen dafür ein Budget von 60 Millionen Euro zur Verfügung.”